Was stellt Ihr euch unter Parkour vor?


Geschichte

 

Im Prinzip existiert Parkour seit Anbeginn der Menschheit. Denn eine schnelle Fortbewegung war früher genau so wichtig wie Heute. Früher war sie sogar Überlebensnotwendig.

Der Mensch musste lernen, sich in seiner Umgebung schnell und sicher fortzubewegen, wobei er seine Bewegungen dem natürlichen Umfeld anpassen musste. Dabei waren Schnelligkeit, Ausdauer, Balance und Präzision maßgebliche Faktoren.

 



Heutzutage haben sich die Umstände geändert: Effiziente Fortbewegung entscheidet schon längst nicht mehr über Leben und Tod. Heute nutzen wir technische Hilfsmittel um von A nach B zu kommen und passen unsere Umgebung an unsere Bedürfnisse an.

Wir verlernen heute die Fähigkeiten, die von Geburt an in jedem Menschen schlummern und noch von Kindern intuitiv angewendet werden: Laufen, Klettern, Springen.

Tief in uns schlummert noch immer der Drang, die Fähigkeiten des Körpers zu erforschen.  

Diese Ansicht vertrat auch der Franzose David Belle und legte in den 90er Jahren mit seinem Ansatz und dem Ansätzen seines Vaters den Grundstein für die Sportart Parkour. Gleichzeitig entstand auch “Art du déplacement”.

Aber die Bewegungskunst ist eigentlich viel älter:

um 1904 - Erfand ein Marine Offizier, Methode Naturell, eine ganzheitliches Training

aber auch schon von den Kurten und anderen alten Stämmen gibt es Aufzeichnungen

die mit den jetzigen Parkourbewegungen vergleichbar sind

 

[Video von Yamakasi]

 

[Video 1930er Jahre]

 

Beim Parkour wird der Körper in allen elementaren Fähigkeiten gefördert (wenn man es korrekt durchführt):

Kraft (Schnellkraft, Maximalkraft, Kraft für gesunde Körperhaltung und Vorbeugung von Gelenkverschleiß)

Ausdauer (Kraftausdauer, Atmungsausdauer)

Koordination (Balance, Motorik, Kopplung von Bewegungen)

Geist (Kreativität, Selbstkontrolle)

Wir sehen Parkour als ideale Chance, die körperliche und geistige Fitness effizient zu steigern. Anfänger lernen schnell, ihre Umgebung mit ganz anderen Augen wahrzunehmen, was man durchaus als sehr gute Erfahrung beschreiben kann.

Außenstehende sind häufig der Überzeugung, der Parkourausübende (Traceur) sieht in seiner Umgebung nicht mehr als "Turngeräte" - Wir sind der Überzeugung: dass man die Umgebung so sieht, wie sie der Mensch von seiner physiologischen und psychischen Anlage her auch sehen sollte: Als Umfeld, in dem man lernen muss sich mit den vorhandenen Dingen zu arrangieren, effizient Fortzubewegen und zu leben.

Dadurch hat Parkour nicht nur einen sehr positiven Einfluss auf den Auszuübenden, sondern vermittelt unter anderem mehr Gesundheits- und Verantwortungsbewusstsein. Desweiteren lernt man, Probleme im Alltag leichter zu bewältigen. (Warum: Weil man Problemlösungsorientiert vorgeht indem man die Umwelt sieht und den vorliegenden Raum mit Bewegungen füllt)

Die Medien mit ihrem Hang zu starken Bildern, fördern gerne ein Bild von Parkour als Fun- oder Extremsport, als sinnlose urbane Mutprobenkultur für junge Männer und vermischen die Begriffe Parkour und Freerunning (Parcouring, etc.) zu einem Brei von Straßenakrobatik und Nonsense. Gefährlich wird es, wenn durch diese Medien und Videoportale im Internet, Kinder und Jugendliche zu riskanten Handlungen animiert werden. Teilweise werden dann schlicht gefährliche Aktionen mit der Kunst Parkour verwechselt.

 

 

Philosophie

 

Beim Parkour geht es nicht darum, seine Mitmenschen beeindrucken zu wollen und "krass" auszusehen. Viel eher geht es zum einen darum, seine eigenen körperlichen und umweltbedingten Grenzen zu erkennen und sich in der Bewegung auszuleben.

Es geht darum, vor bestimmten Sprüngen bzw. Überwindungen seinen eigenen Körper und Geist richtig einzuschätzen. Wer sich nicht ganz sicher ist, dass er eine Aktion sicher überstehen wird, der lässt davon ab und trainiert weiter bis der Kopf "Ja!" sagt. Dies erfordert jedoch die entsprechende geistige Reife sowie den Ernst, diesen Sport ausüben zu wollen. Waghalsige Aktionen sind also tabu!

Ein ebenfalls fundamentaler Bestandteil der Parkour Philosophie ist der Umgang des Traceurs mit seiner Umwelt. Er sollte stets bemüht sein, sie instandzuhalten - d.h. nichts mutwillig zerstören. Dazu gehört außerdem der respektvolle Umgang mit seinen Mitmenschen.

Wir verwenden auch bewusst den Begriff “Bewegungskunst” anstatt Sport. Den beim Sport geht es um Leistung, beim Parkour um die Bewegungsform und das gemeinsame geistige und körperliche Reifen…. ganz nach dem Motto: “Trainieren um besser zu werden, nicht um besser zu sein.”

__bis dahin kontrolliert_

Sei nicht besser als die anderen sondern sei besser als du selbst in der Vergangenheit.

Entwickle dich. Perfektioniere deine physischen und psychischen Fähigkeiten nach den gegebenen Möglichkeiten, damit sollten sich auch eingeschränkte Menschen angesprochen fühle.

Kreativität und Geistige Reife kann man nicht messen.

Letztendlich ist es auch nicht die Kraft die euch weiter bringt sondern die Kontrolle über euren Körper. So ist zum Beispiel im Parkour oder Freerunning Flow und Präzision wertvoller als maximale Sprungweite.

Parkour Bewegungen

Beim Parkour gibt es unzählige Bewegungen, die unmöglich aufgelistet werden können.

Im Großen und Ganzen besteht Parkour aus Springen, Vaults, Klettern, Balancieren und akrobatischen Bewegungen.

Werden einzelne Bewegungen in Linien kombiniert, so entsteht eine Art Hindernislauf. Dieser Hindernislauf (oder Bewegungslinie) ist:

1. Leistungsorientiert = Schnellster und effizientester Weg von Punkt A über Punkt B & C zu Punkt D.

und gleichzeitig

2. Problemlösungsorientiert = Welche Bewegungen/Techniken setze ich ein? Wie setze ich diese Bewegung ein und wie kombiniere ich die einzelnen Bewegungen miteinander?

Diese zwei Anforderungen sind die Hauptherausforderungen im Parkour.

Hier setzen wir auch einen kleinen Unterschied zwischen Parkour und Freerunning:

3. Performanceorientiert = Figuren Bewegungen die einfach nur schöne Formen beinhalten

„InFit“ beinhaltet dass, Athleten gemeinsam nach Möglichkeiten suchen um einen Raum/Spot mit Bewegungen zu füllen. Das Bewegungsvokabular von Parkour zu verstehen, ist der Schlüssel zum Verständnis, wie ein Raum/Spot attraktiv gestaltet wird.

Standing-Präzi

Anfänger springen ungefähr 6-7 Fuß. Fortgeschrittene springen 9 Fuß.

Running-Präzi

Um einen Running-Präzi sauber stehen zu können benötigt man nicht mehr als 1,5 x

die Entfernung die man springen muss. Meist reichen 3 Schritte um die Entfernung

zu erreichen.

Tic-Tac-Präzi

Bei einem Tic-Tac wird die lineare Bewegung durch einen Schritt an Wand, Leiste

oder anderen Dekorativen Elementen umgeleitet. Idialer weise liegt der Anlauf zum

Absprungspunkt zwischen 45° und 90°.

Parkour – Vaults

Der Vault (“über etwas hinweg springen” oder “Gewölbe”) ist eine Bewegung die in erster

Linie über ein Hinderniss zwischen Knie- und Brusthöhe vollzogen wird, kann aber auch

aufwärts oder abwärts an einem Objekt genutzt werden.

 

Klettern & Schwingen